Bürger- und Verkehrsverein Essen-Frintrop 1922 e.V.
Bürger- und Verkehrsverein Essen-Frintrop 1922 e.V.

Nach der Eiszeit bis 1799: Geschichte über die Ortsteile Frintrop & Bedingrade

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frühes Mittelalter

Bereits im frühen Mittelalter bildeten die Bauernschaften Frintrop und Bedingrade zusammen mit den Bauernschaften Borbeck, Vogelheim, Gerschede, Bochold, Schönebeck, Dellwig, Lirich und Lippern das Borbecker Quartier, wobei politischer Mittelpunkt der Oberhof Borbeck war.

Diese Oberhöfe oder auch Königshöfe genannt, wurden von Karl dem Großen um 800 herum planmäßig angelegt, um das sumpfige Waldgebiet zwischen Emscher und Ruhr urbar zu machen. Die weitere Besiedlung ging von diesen Oberhöfen aus, so dass nach und nach kleinere Hausstätten und Hofstellen, so genannte Unterhöfe, zu Bauernschaften zusammenwuchsen. Die Unterhöfe waren den Oberhöfen gegenüber abgabepflichtig (Zehnte) und zwar zumeist in Form von Naturalien.

Das Stift Essen wurde etwa 852 vom Bischof Altfried von Hildesheim als Frauenstift für überwiegend sächsischen Hochadel gegründet. In die rechtliche Stellung als Zehntherr des Oberhofes Borbeck trat 860 die Äbtissin des Stiftes Essen ein. Der Oberhof Borbeck war ihr vom Erzbischof Gunthar von Köln zur Daseinssicherung zugewiesen worden.

1288 ging der Oberhof Borbeck völlig in den Besitz des Damenstiftes. Zu dieser Zeit war die Fürstäbtissin bereits in die Machtstellung einer Reichsfürstin aufgerückt. In dieser Stellung führte sie als Äbtissin das geistliche und als Fürstin das weltliche Regiment im Stiftsbereich Essen und damit auch im Borbecker Quartier mit Frintrop und Bedingrade

Diese Konstellation blieb bis 1802 erhalten.

um 13. Jahrhundert

Frintrop ist alt. Frintrop ist sogar sehr alt. Gut, früher hieß Frintrop nicht Frintrop, sondern Vrilincdorpe und das ist die älteste urkundlich belegte Schreibweise aus dem 13. Jahrhundert. Die erste urkundliche Erwähnung erfährt Frintrop in einem Essener Lehnsprotokoll im Jahr 1360 und in dem ältesten Memoirenbuch der Essener Kanoniker, das vor 1375 entstanden ist. In beiden Urkunden ist von einem Gut Vrynthorpe die Rege. Die Bauerschaft Frintrop ist also nachweislich über 650 Jahre alt.

Eine weitere Urkunde, die am 1. September 1365 abgefasst wurde, besagt, dass um diese Zeit das "Land im Teissel beneden Vrintorpe", Wenemar und Herman Unbetunde gehört, und am 21. Juli 1376 gibt Borchard von Koykelshem sein Gut zu Vrintorpe seiner Gattin Patze zur Leibzucht und bittet den Abt von Werden, sie damit zu belehnen.

Was der Name genau bedeutet, darüber streiten sich die Gelehrten. Nach neueren Erkenntnissen ist der Name aus dem Keltischen entstanden und weist auf eine ehemals feuchte und sumpfige Landschaft vor allem in den Siepentälern hin. Vorher gab es Meinungen, dass sich der Name aus dem Altsächsischen "fringli" (die Freien) ableitet und zusammen mit "trop" dann "Dorf der Freien" bedeutet.

 

Das bäuerliche Frintrop schlief einen langen Dornröschenschlaf. Zwar lag es am Hellweg, einem der bedeutendsten Handelswege von West nach Ost, der durch Frintrop führte, bestand aber nur aus einigen Bauernhöfen, die von Familien wie Breukelmann, Kauke oder Knotte betrieben wurden.

Rund um Frintrop existierten noch die Bauernhöfe Frintrop, Ressing, Rotthäuser, Terboven, Halfmann, Hüttmann und Eschenbruch. Zu den ältesten Familien Frintrops gehörten neben den Bauern Frintrop die Familie Stöckmann. Der Hof to Stocken, wie der Stöckmannshof damals genannt wurde, umfasste noch vor 200 Jahren 23 Morgen (1 Morgen = ca. 2.500 m²) Acker sowie vier Morgen Busch und Wald.

Viele Nachkommen dieser Familien wohnen noch in Frintrop und Umgebung, so dass diese Namen in Frintrop auch heute noch präsent sind.

Ein Beispiel der alten Bauernkultur ist der ehemalige Brinkmannshof an der Bedingrader Straße/Ecke Auf dem Eichholz, der bereits 1332 im Essener Kettenbuch genannt wurde.

um 1400

In dieser Zeit finden wir den Namen der Bauerschaft Frintrop in dem Verzeichnis der zum "schmalen Zehnten" Verpflichteten im Kirchspiel Borbeck. Daselbst wird auch zum ersten Mal die Familie Frintrop erwähnt, nämlich Cone (Konrad) und Hinrich to Vrynthorpe. Ihre Höfe lagen im heutigen Unterfrintrop. Ob einer davon an der gleichen Stelle stand, wo Frintrops Hof 1957 der Spitzhacke zum Opfer fiel (Ecke Bau- und Unterstraße), ist nicht zu sagen, es besteht aber die Annahme dazu. (Quelle: BN, Neujahr 1957)

Zwischen 1420 und 1568 gehörte ein sogenanntes Freiengut der Familie Hüchtebrock. Die Fürstäbtissinnen, die seit dem 14. Jahrhundert das nahe Schloss Borbeck als Residenz bevorzugten, waren die Lehensherinnen der Hüchtebrocks. Schon 1534, in einer Auflistung der Bedingrader Höfe, wird Hüchtebrock als verlassen beschrieben. Heute ist die genaue Lage des bedeutenden Hofes, der in der Heimatforschung sogar als Wasserschloss bezeichnet wrude, nicht mehr bekannt. Vermutet wird, dass das Gut im Westen von Bedingrade lag, der genaue Standort bleibt aber noch zu entdecken.

um 1500

Im Jahr 1538 macht Gerhard to Vrintrop vom Hof Frintrop die "grote reyse" nach Fernewalde bei Bottrop mit, wo die Bauern des ehemaligen Kirchspiels Borbeck alljährlich einmal für die Essener Äbtissin Holz schlagen mussten. Derselbe wird auch bei einer Grenzbesichtigung, die im Jahre 1555 auf der Lipperheide stattfand, namentlich erwähnt. (Quelle: BN von Neujahr 1957)

um 1600

Das Rodtehuis (heute Stammhaus) wurde erstmals 1604 urkundlich erwähnt. Das Haus nahm eine wichtige Position im mittelalterlichen Wegesystem zwischen Ruhr und Emscher ein. Von hier aus erfolgte die Anbindung der alten Heerstraße nach Wesel an den Hellweg. Seine überörtliche Bedeutung verdankt das Haus aber wohl seiner günstigen Lage: Es wurde bekannt als Herberge und Gaststätte und diente im spanisch-niederländischen Krieg (auch Achtzigjähriger Krieg genannt von 1568 bis 1648) z.B. dem spanischen Oberst La Valotta und dem in niederländischen Diensten kämpfenden Obristen Martin Schenk von Nideggen als Quartier. Das Haus überliefert in Lage, Erscheinungsform, Ausstattung und Grundrissposition das historisch bedeutende Rodtehuis. Von der historischen Bausubstanz erhalten ist der tonnengewölbte Keller, der im Fundamentbereich aus Naturstein gemauert ist, während die Gewölbe mit großen, aus vorindustrieller Zeit stammenden Ziegelsteinen erstellt sind. Der Keller ist der älsteste Teil des Hauses und geht vermutlich noch auf die Zeit vor 1890 zurück.

 

1628

  • Die Borbecker Gottestracht wird neu geordnet und auf den Sonntag vor Pfingsten gelegt. Die fünf- bis sechsstündige Prozession geht zum ersten Segen zunächst nach Vogelheim, dann über Bochold zwischen Möllhoven und Schönebeck nach Bedingrade und von dort nach einer Rast weiter nach Frintrop und über die Lipperheide, Dellwig und Gerschede zurück nach Borbeck.

1636

  • An schwierige Zeiten erinnert ein historisch besonders wertvolles Wegekreuz in Unterfrintrop, das so genannte „Pestkreuz" an der Ecke Jagdstraße/ Unterstraße. Zwischen dem 15. und dem 17. Jahrhundert forderte die Epidemie viele Tote in ganz Europa - auch im damaligen Stift Essen und im „Borbecker Quartier", zu dem Frintrop zählte. Wie durch ein Wunder hatte die Pest 1668 auf das flehentliche Bitten der Bewohner die angrenzenden Landstriche verschont. Zum Dank errichteten die Bewohner das Kreuz, das einstmals unter einer schattigen Kastanie vor dem kleinen Kotten des Schneidermeisters Johann Küper stand. Es soll nach der Niederschrift von Johannes Pesch im Todesjahr des Pastors Jakob Burichter 1636 errichtet worden sein, der ebenfalls an der Pest starb.

 

1640

Das Bild unten zeigt eine historische Karte aus dem Jahr 1640.

1693

  • "Am Lipperhaus" wird auf eine private Initiative hin eine Schule eröffnet. Sie wird von den Kindern der Bauernschaften Lippern und Frintrop besucht. Damit beginnt das Schulwesen im westlichen Teil Borbecks.

1752

  • Brinkmannshof (Bedingrader Str. 40) wird in seiner heutigen Form gem. Inschrift über der Eingangstür an der südlichen Traufseite 1752 errichtet. Längsdeelenhaus mit seitlich verschobenem Deelentor. Die im oberen Gefach überkreuzten Kopfstreben sind eine im Borbecker Raum typische Konstruktion. Dieses Hofgebäude hat wegen seiner geschichtlichen Beziehung zum Oberhof Borbeck Bedeutung für die Siedlungsgeschichte Borbecks und damit für die Geschichte der Stadt Essen. Bereits 1332 wurde Brinkmannshof im Essener Kettenbuch genannt.

1783

  • Den ältesten Nachweis einer Schule in Frintrop ist aus einem Schriftwechsel des damaligen Pfarrers Maßberg zu Borbeck mit der Kirchenkommission in Essen bekannt. Damals wirkte bereits in Frintrop ein Schullehrer namens Heinrich Strathmann. Das von ihm selbst erbaute Schulhaus stand an der Jagdstraße. Seine pädagogischen Fähigkeiten ließen allerdings zu wünschen übrig.

1791

  • Bau der Kunststraße, der heutigen Frintroper Straße.

1795

  • Auch Gaststätten gab es schon in Frintrop. Sie wurden gebraucht, damit sich Fuhrleute und Pferde auf dem Transportweg ausruhen konnten. Es gab aber auch Gaststätten in der Nähe von Kirchen, weil die Leute teilweise große Wege auf sich nahmen, um den Gottesdienst zu besuchen.
    Es gibt ein Eingesessenenverzeichnis von 1795, in der die seinerzeit in Borbeck ansäßigen "Wirthe" aufgeführt waren und eine eventuelle zusätzliche Berufsbezeichnung und ob eine Pachtherrschaft bestand. Weiterhin war die Gemeinde und die Personen angegeben, die dort ansässig waren. Aufgeteilt nach Männer/Weiber/Söhne/Töchter/Knechte/Mägde.

    Hausman vom Lipperheidenbaum, Pachtherrschaft der fürstlichen Abtei, Frintrop.
    1 Mann, 1 Weib, 5 Söhne, 1 Tochter, 2 Mägde.
    Rotehäuser, zusätzlich Kötter vom Beruf, eigener Gastbetrieb, Frintrop.
    1 Mann, 1 Weib, 1 Sohn, 1 Tochter, 3 Knechte, 3 Mägde.
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